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Berichte

Tieftauchen und Brandenburger Tor - Fortbildungswochenende führt nach Berlin

Veröffentlicht: 18.05.2010
Autor: Ilka Lolies
Die DLRGler vor dem Tauchturm
Zwei Einsatztaucher trainieren ihre Fähigkeiten im Arbeiten unter Wasser ohne Tauchgerät

Die Taucher der DLRG Rüsselsheim verbrachten jüngst ein Fortbildungswochenende in Berlin. Die DLRG betreibt dort eine Bundeslehr- und Forschungsanstalt mit einem Tauchturm, der in seiner Bauweise weltweit einzigartig ist. Der eigentliche, wassergefüllte Tauchturm ist 8 Meter tief, angeschlossen ist eine Druckkammer, mit der Tieftauchgänge bis 50 Meter simuliert werden.

Zunächst machten sich die Einsatztaucher bei einem Tauchgang ohne Druck mit dem Turm vertraut. Abgesichert von zwei Tauchern mit Pressluftgeräten trainierten die anderen Taucher ihre Fähigkeiten im Freitauchen, also im Abtauchen ohne Tauchgerät. Verschiedene auf dem Grund des Tauchturms zu bewältigende Aufgaben wie Knoten oder ein Schraubbrett stellten hohe Anforderungen an Luftmanagement und Arbeitstechnik. Am darauf folgenden Tag stand dann die Tieftauchsimulation auf 50 Meter an. In eine solche Tiefe dringen die Einsatztaucher normalerweise nicht vor, da dies im heimischen Freigewässer mit erheblichen Gefahren verbunden ist. In der sicheren Umgebung des Tauchturms, unter kontrollierten Bedingungen und videoüberwacht, ist ein solcher Tauchgang jedoch sehr lehrreich. Die Taucher spüren, wie die Atemluft aufgrund des großen Drucks dichter wird und damit der Atemwiderstand steigt. Außerdem sinkt die Konzentration und die Koordination ist stark eingeschränkt, die Taucher können Anzeichen eines so genannten Tiefenrausches an sich feststellen.

Als weiterer Fortbildungspunkt stand die Anatomie des menschlichen Körpers auf dem Programm der Rüsselsheimer DLRGler. Mit dessen Funktionsweise beschäftigen sich die Einsatztaucher während ihrer Ausbildung ausführlich, denn beim Tauchen sind diese Kenntnisse wichtig. Am Institut für Rechtsmedizin in Berlin bot sich den Tauchern nun die Möglichkeit, ihre Anatomie-Kenntnisse zu vertiefen. Bei einer Obduktion konnten sich die Taucher die Organe, die sie sonst nur von Abbildungen oder Fotos kannten, in der Realität ansehen. Obwohl dies den einen oder anderen viel Überwindung kostete, waren sich hinterher doch alle einig, dass es sehr interessant und überaus lehrreich war.

Da die DLRGler für ihre Berlin-Fahrt ein verlängertes Wochenende gewählt hatten, blieb zusätzlich zu den Fortbildungseinheiten noch genug Zeit, um die Sehenswürdigkeiten Berlins zu besichtigen. Besonders die Gedenkstätte Berliner Mauer sowie das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen hinterließen bleibende Eindrücke.

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